[Rezension] The Hate U Give

Donnerstag, 11. Juni 2020

Buchcover
Titel:  The Hate U Give
Autorin:  Angie Thomas
Reihe? Einzelband

Verlag: cbj
Erscheinungsdatum:  24.07.2017
Seitenanzahl:  512
                                                                                         Hier kaufen
Preis: 18,00 €  eBook:  9,99 €                             Amazon   Verlag



Inhalt

Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen...
Leseprobe


Cover

Ich finde es schön, dass das Cover relativ schlicht gelassen wurde. Diese wichtige Thematik braucht kein großes Brimborium drumherum, sondern nur eine deutliche Botschaft, die heraussticht.


Lieblingszitat

"Wir lassen zu, dass Leute solche Dinge sagen, und dann sagen sie die so oft, dass es für sie total okay und für uns normal ist. Wozu hat man eigentlich eine Stimme, wenn man in den entscheidenden Momenten schweigt? "

(The Hate U Give, Angie Thomas, cbj, S. 288)


Meine Meinung

Ich will es gleich zum Anfang sagen: "The Hate U Give" behandelt ein unglaublich wichtiges Thema. Es geht um Rassismus, Benachteiligung, Vorurteile und Polizistengewalt. Ich finde es toll, dass diese Thematik in einem Jugendbuch Gehör findet. Und allein deswegen finde ich es wichtig, dieses Buch zu lesen. Unabhängig davon, wie gut mir die Umsetzung gefallen hat.

Denn für mich wird die Umsetzung nicht ganz der wichtigen Thematik gerecht. Anfangs ist die Geschichte sehr emotional. Khalil wird erschossen und man merkt, wie stark Starr trauert. Das hat mich sehr mitgenommen. Im Mittelteil kommt es dann zur Frage: Soll ich meine Stimme erheben oder schweigen? Und ab diesem Moment zieht sich die Geschichte leider etwas in die Länge. Es dreht sich nicht nur um diese Entscheidung und den Gerichtsprozess, sondern um so viele andere Themen, dass der Kernpunkt öfter aus dem Fokus gerät. Angie Thomas gelingt es nicht so recht einen Spannungsbogen aufzubauen.

Leider bin ich auch mit Starr nicht warm geworden. Ich konnte einige ihrer Handlungen und Gedanken nicht nachvollziehen und hatte oft das Gefühl, dass sie sich selbst das Leben noch schwerer macht. Dennoch finde ich, dass sie einen guten, breit gefächerten und authentischen Einblick in ihre Lebenswelt gibt. Der Slang ihrer Sprache prägt die Erzählung, ihre Interessen und ihr Alltag spielen eine große Rolle. Ein Glossar am Ende des Buches hilft bei Abkürzungen/Wörtern weiter, die einem nicht so geläufig sind.

Vielleicht sind wegen der Distanz zur Protagonisten ihre Gefühle bei mir nicht zu hundert Prozent angekommen. Ich hätte eine lautere und wütendere Stimme erwartet, die diese Geschichte auch gebracht hätte. Die sie voran getrieben hätte. Trotzdem wird die Botschaft deutlich, die Starr, das Viertel Garden Heights, der Fall Khalil und jede kleine Alltagsszene senden will. Darum ist dieses Buch, obwohl ich mir eine teilweise andere Umsetzung gewünscht hatte, ausgesprochen lesenswert.


Fazit

Das Thema Rassismus muss Gehör finden. Auf allen Kanälen, in allen Alters- und Gesellschaftsschichten. "The Hate U Give" bringt diese Thematik - in passender Sprache und Erzählstil - den Jugendlichen nahe. Bei der Umsetzung hätte ich mir persönlich einen besseren Spannungsbogen und eine lautere Protagonistin gewünscht, aber die Botschaft kommt trotzdem an. Weshalb ich dieses Buch jedem (Jugendlichen) empfehlen möchte.

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