[Rezension] Speak Up

Sonntag, 18. Oktober 2020

Buchcover
Titel:  Speak Up
Autorin: Laura Steven
Reihe? Band 1 der Izzy O'Neill-Reihe

Verlag: Droemer
Erscheinungsdatum: 01.04.2020
Seitenanzahl: 352
                                                                                         Hier kaufen
Preis: 14,99 €  eBook: 9,99 €                             Amazon   Verlag



Inhalt

Izzy O’Neill weiß genau, wer sie ist – eine loyale Freundin, Nachwuchs-Komödiantin und Milchshakes und Reese’s Peanut Butter Cups zählen für sie als Grundnahrungsmittel. Doch seitdem Fotos durch das Internet kursieren, die sie nachts auf einer Parkbank bei einer mehr als eindeutigen Handlung mit dem Sohn eines bekannten Lokalpolitikers zeigen, gilt Izzy bei den meisten nur noch als Schlampe.
Und dieses Aufsehen legt sich leider nicht von selbst, wie Izzy ursprünglich vermutet hatte. Im Gegenteil! Plötzlich sieht sie sich nicht nur im Zentrum eines viralen Highschool-Shitstorms, es ufert aus zu einem nationalen Skandal. Statt sich über ihre Gefühle gegenüber ihrem besten Freund Danny klar werden zu können und ihren Plan zu schmieden, wie sie es schnellstmöglich schaffen soll, endlich aus der amerikanischen Kleinstadt zu entkommen, fehlt selbst der schlagfertigen Izzy der gewohnte Sinn für Humor. Sie ist fest entschlossen, zu verhindern, dass andere darüber bestimmen können, wer oder was sie ist. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn alle um sie herum etwas über sie zu reden haben.
Leseprobe


Cover

Die Farben des Covers sind catchy und passen irgendwie zum Inhalt - wenn man das so sagen kann. Es sind Farben, die laut und frech sind und aus der Masse rausstechen.


Lieblingszitate

"»Ich habe es satt«, erkläre ich. »Ich habe es satt, mich zu fühlen, als lebte ich in einer Welt, wo ich nur verlieren kann, und als könnte ich nichts dagegen tun. Als Frau bist du verdammt, wenn du was machst, und verdammt, wenn du nichts machst. Eine Schlampe, wenn du Nacktfotos verschickst, und prüde, wenn du es nicht tust. Eine Nutte, wenn du Sex hast, und frigide wenn du keinen hast. Eine Bitch, wenn du dich wehrst, und unterwürfig, wenn du es lässt.«"

(Speak Up, Laura Steven, Droemer, S. 338)

„Hättet ihr mich vor einem Monat nach drei Eigenschaften gefragt, die ich mir für mich wünsche, dann hätte ich gesagt: witzig, cool, beliebt. Und wie möchte ich jetzt sein? Mutig. Unerschütterlich. Ehrlich. Eine Kämpferin. Eine Revolutionärin. Eine Bitch. Denn wie die Welt mit Teenager-Mädchen umgeht – sie für Schlampen, Objekte, Bitches hält –, ist nicht okay. Es ist das genaue Gegenteil von okay.“

(Speak Up, Laura Steven, Droemer, S. 340)


Meine Meinung

Izzy O'Neill ist eine direkt Persönlichkeit. Sie spricht die Dinge offen und ehrlich an, so wie sie sind. Sie ist lustig, auf eine stumpfe, selbstironisch Art und bissig. Aber vor allem ist Izzy O'Neill der Grund, warum wir alle dieses Buch lesen sollten. Denn Laura Stevens trifft mit ihrer Geschichte den Nerv der Zeit und wird zur Stimme einer Generation, die aufschreit und Ungerechtigkeiten nicht hinnimmt.

Anfangs schwebt die Geschichte noch in einer heilen Welt. Izzy führt kein perfektes, aber ein schönes Leben. Sie ist gut gelaunt, kommt ihrem Traumberuf als Drehbuchschreiberin näher und versucht in alles und jedem einen Witz unterzubringen. An manchen Stellen fand ich diese Scherze übertrieben, an anderen bezaubernd. Doch der Schein trügt und Izzy wird mit der harten Realität konfrontiert, wie schnell sich die Leute gegen einen wenden können, wenn man aus ihrem Raster der "Normalität" fällt.

Als Nacktbilder und Fotos beim Sex von ihr und dem Politikersohn Vaughan im Internet auftauchen, wenden sich die Medien, ihre Mitschüler:innen und Lehrer:innen gegen Izzy. Sie wird als Schlampe hingestellt, in der Schule gemieden, offen benachteiligt und aus einem Internet-Shitstorm wird ein nationaler Skandal. Izzys Gefühle werden dabei sehr anschaulich dargestellt. Die ganze Beschreibung ist sehr bildlich. Man fühlt sich in die Szenen hineinversetzt, ganz nah dran.

Hinter ihrem ironische Witz versteckt Izzy immer mehr ihr Leid. Als Leser:in teilt man so viel von diesen Schmerz mit der Protagonistin. Es ist beschämend und widerwärtig. Es wird einem regelrecht schlecht. Es ist so ungerecht, man möchte schreien. Das Leid frisst einen zum Ende der Geschichte immer mehr auf. Es wurde sehr emotional und ich habe wahrlich geschluchzt.

Doch je mehr Izzy hinuntergedrückt wird, desto mehr stellt sie sich dagegen. Gemeinsam wird man immer wütender auf die Menschen, die jemand anderen so behandeln. Laura Steven zeigt mit ihrer Geschichte, wie falsch das Verhalten der anderen Leute ist. Sie thematisiert und vor allem kritisiert Victim Blaming, Slut Shaming, Racheporno, (weiße) Privilegien und die Stellung der Frau und ihrer Sexualität in der Gesellschaft. Izzy O'Neill zeigt Stärke und ist mutig und wandelt sich im Verlauf der Geschichte immer mehr zu der Kämpferin, die diese Geschichte braucht. Die aber auch die schwachen Momente zulässt. Ich freue mich jetzt schon auf ihre weitere Entwicklung im zweiten Teil der Reihe.


Fazit

Ein absolut wichtiger Roman über Victim Blaming, Slut Shaming und die Sexualiät der Frau, der erst mit Witz und Charme um die Ecke kommt und einem dann so dermaßen unter die Haut geht, dass man verzweifelt. Laura Steven wird zur Stimme einer feministischen und starken Generation. Ganz große Leseempfehlung!


Weitere Meinungen

"Von mir gibt’s ne klare Lese-Empfehlung, weil dieses Buch einfach unglaublich wichtig ist."
Lisa von Papierfliegerin

" “Speak Up” ist ein Roman der gehört werden sollte. Er überzeugt mit starken Protagonisten und einem wirklich schwierigen Thema, das durch den Humor wieder ein wenig aufgelockert wird."
Lexy von Lexys Bookdelicious

"Alles in allem kann ich hier eine klare Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Mir hat es sehr schöne Lesestunden bereitet"
Sandra von Lenisveas Bücherwelt

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